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Hulett -Erzentladekran

Norbert Klimmek



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Der Hulett-Kran – oder wie er in USA genannt wird " Hulett Eisenerz-Entlader (Hulett Iron-Ore Unloader)" – revolutionierte 1899 die Entladung von Eisenerz aus Schiffen, die diesen wichtigen Rohstoff von den Abbaustätten am Oberen See zu den Entladehäfen am Erie See (Toledo, Huron, Lorain, Cleveland, Ashtabula und Conneaut) transportierten und trug durch den effizienten Umschlag dieses für die industrielle Entwicklung bedeutsamen Erzes entscheidend zur Industrialisierung des Staates Ohio bei.

Bevor der erste nach seinem Erfinder George H. Hullett benannte Kran im Einsatz war, wurde das Erz von großen Kabel- oder Portalkrananlagen mittels seilgeführter Baggerschaufeln entladen. Da der Schiffsladeraum infolge der Deckspanten nicht überall erreichbar war, mußten zahlreiche Arbeiter große Teile des Erzes an die passenden Stellen schaufeln, von wo es die Baggergreifer aufnehmen konnten.

Hulett konstruierte einen Kran, bei dem 1.) die Greiferschaufel an einem durch ein Parallelogramm zwangsgeführten senkrechten Stiel befestigt ist und dadurch ein Abkippen der Schaufel beim Aufsetzen auf das Ladegut nicht auftreten kann, 2.) der Greifer unsymmetrisch bezüglich des Stieles angebracht ist und 3.) der unsymmetrisch aufgehängte Greifer um eine senkrechte Achse frei drehbar ist.

Gleichzeitig wurde die Schaufelkapazität von den zuvor üblichen 1,5 t auf nun 10 t (später bis zu 22 t) erhöht, so daß die stündliche Entladeleistung von etwa 50 t auf zunächst 275 t und in neuerer Zeit auf bis zu 1000 t stieg.

Die genannte Auslegerkonstruktion, die im Betrieb pickenden Vögeln ähnelte, war auf einem Support (Trolley) gelagert, der auf einem bis zu 4 Gleisen überspannenden Portal mit einem langen hinteren Kragarm vor- und zurückfahren konnte.

Die Entladung der gefüllten Schaufel erfolgte in einen zwischen der als Kranfahrbahn ausgebildeten Portal-Tragekonstruktion befindlichen Zwischenbunker. Von dort wurde das Erz in eine unterhalb angeordnete Lore mit Wägeeinrichtung entleert. Die auf schräg verlaufenden Schienen geführte Lore verteilte ihre Ladung entweder in unter dem Portal bereitstehende Eisenbahnwaggons oder auf eine im Bereich des Kragarmes befindliche Halde.

Die gesamte Konstruktion war parallel zur Kaimauer auf Schienen verfahrbar, so daß alle Abteilungen eines Erzschiffes gelöscht werden konnten. Bis zu vier solcher Krane beteiligten sich an der Entladung eines Schiffes.

Die Bedienung eines solchen 550 t Ungetüms erfolgte lediglich durch zwei Personen: der Kranführer saß in dem senkrechten Stiel, unmittelbar über dem Greifer und machte somit jede Reise der Ladung aus dem Schiffsrumpf zum Zwischenbunker selbst mit. Der zweite Bediener hatte seinen Arbeitsplatz im Führerstand der Lore und sorgte dafür, daß der Zwischenbunker rechtzeitig eine neue Schaufelladung aufnehmen konnte.

Die in den 70er Jahren entworfenen Pläne für einen 50 t Hulett Kran wurden von der Entwicklung eingeholt: 1992 wurde letztmalig ein Erzschiff durch einen Hulett Kran entladen. Seitdem erfolgt die Entladung von Eisenerz ausschließlich durch Selbstentladeeinrichtungen der Schiffe.

Die Eigenschaften folgen später!





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