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METALLUS Kundenmodelle

Dampfmaschine mit Fliehkraftregler

Hans-Gerd Finke



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Eckdaten zum Modell:

LĂ€nge:51 cm
Breite:21 cm
Höhe:20,5 cm
Gewicht:2,2 kg

Bericht:

Die Idee dazu lieferte eine Vorlage aus einem der ganz alten Anleitungshefte. Da dieses Modell jedoch nicht eigenstĂ€ndig funktioniert, wurde es grundlegend modifiziert. In den großzĂŒgig dimensionierten Zylinder war zunĂ€chst eine MÄRKLIN-Spule als Antrieb einzubauen; im Hinblick auf den geplanten Fliehkraftregler und die Vielzahl der damit verbundenen rotierenden Teile wurden von vornherein 2 Spulen vorgesehen. Die ersten Versuche erfolgten mit nebeneinander geschraubten Spulen, welche gleichzeitig angesteuert und deren Eisenkerne mittels eines Flachbandes verbunden wurden. Das Gewicht dieser Konstruktion verursachte bei herausgezogenen Kernen allerdings ein hohes Kippmoment, welches die Funktion infolge von Reibung stark beeintrĂ€chtigte. Der nĂ€chste Versuch wurde mit hintereinander montierten Spulen durchgefĂŒhrt, welche ebenfalls gleichzeitig angesteuert wurden und deren Kerne mittels einer Gewindestange gekoppelt waren. Durch diese Konstruktion wird der Kern insgesamt sehr lang, und das Kippmoment verursacht keine nennenswerte Reibungsverluste mehr. Das beste Ergebnis wurde mit hintereinander montierten Spulen erzielt, welche abwechselnd angesteuert werden und deren Kerne gegeneinander arbeiten. Hierdurch entsteht eine Kraftwirkung in beiden Richtungen, woraus ein gleichmĂ€ĂŸigerer Rundlauf resultiert. Außerdem entspricht dieses Verhalten der Funktion einer richtigen Dampfmaschine. Nachteilig ist bei dieser Konstruktion, dass 2 Kontakte erforderlich und die Reibungsverluste dadurch geringfĂŒgig höher sind. Die Pleuelstange hat eine LĂ€nge von 14 Loch; ein Flachband aus Stahl hĂ€tte also schon ein relativ hohes Gewicht. Da diese Masse nicht zur Erhaltung der Drehbewegung beitrĂ€gt, wurde die Pleuelstange aus Aluminium-FlachbĂ€ndern zusammengeschraubt. Ein weiterer Vorteil ist, dass das Schwungrad nur mit einem kleinen Gegengewicht auszustatten ist, welches die MassentrĂ€gheit nicht wesentlich erhöht. Als Nabe fĂŒr das Schwungrad wurde ein MEKANIK-Zahnrad mit 40 ZĂ€hnen verwendet, welches eine 60-Grad-Teilung ohne weiteres zulĂ€sst. Als Schwungrad dient der große MÄRKLIN-Ring, welcher durch die ĂŒberwiegend außen drehende Masse im Vergleich zu den anderen Metallbaukasten-RĂ€dern ein großes TrĂ€gheitsmoment hat. Auf der anderen Seite der Maschine war der Antrieb fĂŒr den Fliehkraftregler zu installieren. Um den Regler möglichst niedrig zu halten, war der Kraftfluss noch in eine andere Ebene zu ĂŒbertragen. Das gesamte ÜbersetzungsverhĂ€ltnis muss selbstverstĂ€ndlich ganzzahlig sein und wurde der Einfachheit halber hier zu 1:1 gewĂ€hlt. Die Konstruktion des Fliekraftreglers wurde in Anlehnung an vorliegende Bauanleitungen durchgefĂŒhrt. Auch hier wurden einige Teile aus Aluminium verwendet, damit die Fliehgewichte schon bei möglichst niedriger Drehzahl arbeiten können. An der unteren, auf der Welle verschiebbaren (selbstgebauten) FĂŒhrung des Reglers ist der Schleifkontakt zur Steuerung der Spulen angebracht. Darunter befinden sich um 180 Grad versetzt die beiden Bronzefedern, mit welcher jeweils eine Spule verbunden ist. Wird der Kontakt geschlossen, dann wird die Spule gegen Masse geschaltet und magnetisiert den Eisenkern Mit zunehmender Drehzahl hebt der Schleifkontakt ab und verhindert dadurch eine weitere Erhöhung; dies entspricht der Funktion einer klassischen Drehzahlregelung. Die Drehzahl wird durch die voreingestellte Höhe der Fliehgewichte bestimmt: Je niedriger die Fliehgewichte im Ruhezustand hĂ€ngen, desto eher werden sie bei Rotation ausgelenkt und desto niedriger ist die Drehzahl der Maschine. Bei den Bronzekontakten handelt es sich um weiche Federn, wie sie in der EMV-Technik (elektromagnetische VertrĂ€glichkeit) verwendet werden. Die Wand des Zylinders wurde aus Wellpappe hergestellt, die sich zu diesem Zweck hervorragend eignet. Der vordere Zylinderdeckel kann durch Lösen einer einzigen Schraube entfernt und dadurch das Innenleben des Zylinders freigelgt werden. Wie sich im Nachhinein zeigte, hĂ€tte zum Antrieb eine Spule vermutlich ausgereicht. 2 Spulen bieten allerdings den Vorteil einer großzĂŒgigen Leistungsreserve mit der Folge, dass die eingestellte Drehzahl von ca. 150 Umdrehungen/Minute schon bei einer Spannung von 8 Volt erreicht wird und dadurch die Spulen nicht so warm werden. WĂ€rme erhöht den ohmschen Widerstand der Spulen, dadurch sinkt der Strom und ebenfalls die magnetische FeldstĂ€rke; in der Praxis lĂ€uft die Maschine mit kalten Spulen tatsĂ€chlich besser. Wird die Maschine mit höherer Spannung betrieben, dann bleibt die Drehzahl konstant, und bei Belastung der Maschine wird diese Drehzahl innerhalb eines bestimmten Bereiches auch konstant gehalten - hieran lĂ€sst sich die Funktion der Regelung sehr gut demonstrieren.





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